14.06.13: Liebe, Lust und wilde Zeiten -Sex und die 68er
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14.06.13: Liebe, Lust und wilde Zeiten -Sex und die 68er
WDR, 23:15 bis 0:00 Uhr
"Als ich mich das erste Mal verliebt habe", erzählt Senta Berger, "da war ich davon überzeugt, dass ich das erfunden habe." Dem Journalisten Georg Stefan Troller wurde ans Herz gelegt, mit kalten Bädern gegen die erste Lust vorzugehen. Und Rosa von Praunheim war in erster Linie damit beschäftigt, seine Homosexualität zu verstecken.
Sex gab es in den prüden 50ern offiziell nur für Verheiratete - als "eheliche Pflicht". Die Pille war noch nicht erfunden und wer Körperkontakt suchte, ging in die Tanzschule. Noch 1966 waren nach einer Umfrage 66% der Studentinnen Jungfrauen, und es wurde darüber diskutiert, ob vorehelicher Geschlechtsverkehr schädlich sei, weil dadurch das Schönste an der Ehe vorweggenommen würde.
"Make love not war", schallte es in den 60ern aus Amerika herüber. Und es ist nicht nur das Aufbegehren gegen die Autoritäten und der Protest gegen den Vietnamkrieg, der die Jugend für die APO begeisterte, sondern vor allem auch die Aussicht auf freie Liebe. Ganz nach dem Motto: "Wer zweimal mit der gleichen pennt, gehört schon zum Establishment". Sehr schnell nutzte auch die Pornoindustrie den Gedanken der "Sexuellen Befreiung" für sich.
Die sexuelle Revolution habe zu einer "ausschweifenden orgiastischen Kultur geführt" glauben heute noch viele Nachgeborene, wie zum Beispiel Simon Verhoeven, der Sohn von Senta Berger. "Da hätten wir leben müssen, da war es o.k. mehrere Frauen zu haben." Trotzdem würde er seiner Freundin einen Seitensprung nie verzeihen. Vierzig Jahre danach: Let's talk about sex mit allen seinen Widersprüchen.
Die "68er" strahlen auch über die 70er Jahre hinaus: Bewegungen wie die Frauenbewegung und Homosexuellen-Bewegung bringen einen enormen Modernisierungsschub für den Umgang mit Sexualität.
Was dann in den 80er und 90er Jahren geschieht, kann als "Neosexuelle Revolution" bezeichnet werden. Die Sexualität verliert ihre hohe symbolische Bedeutung als befreiende Kraft. Permanent ausgesendete sexuelle Reize verändern die Sicht auf die Sexualität, die Pornografie und auf die Beziehungen der Geschlechter. Teilweise kehren sogar die Werte der 50er Jahre zurück - als Gegenbewegung zur propagierten Bindungslosigkeit des sexuellen Lebens der "68er".
In der Dokumentation werden all diese Entwicklungen sehr persönlich und humorvoll von prominenten Zeitzeugen nachgezeichnet: Ob Senta Berger und ihr Sohn Simon, ob Georg Stefan Troller, Meret Becker oder Rosa v. Praunheim, sie alle erzählen aus der Sicht ihrer Generation, wie unterschiedlich sie Sexualität in der Zeitspanne zwischen den 50er Jahren und heute erfahren haben und erleben.
"Was ich mir wünschen würde", verrät Meret Becker, "wäre dass es zwischen Männern und Frauen wieder ein bisschen bezaubernder würde."
"Als ich mich das erste Mal verliebt habe", erzählt Senta Berger, "da war ich davon überzeugt, dass ich das erfunden habe." Dem Journalisten Georg Stefan Troller wurde ans Herz gelegt, mit kalten Bädern gegen die erste Lust vorzugehen. Und Rosa von Praunheim war in erster Linie damit beschäftigt, seine Homosexualität zu verstecken.
Sex gab es in den prüden 50ern offiziell nur für Verheiratete - als "eheliche Pflicht". Die Pille war noch nicht erfunden und wer Körperkontakt suchte, ging in die Tanzschule. Noch 1966 waren nach einer Umfrage 66% der Studentinnen Jungfrauen, und es wurde darüber diskutiert, ob vorehelicher Geschlechtsverkehr schädlich sei, weil dadurch das Schönste an der Ehe vorweggenommen würde.
"Make love not war", schallte es in den 60ern aus Amerika herüber. Und es ist nicht nur das Aufbegehren gegen die Autoritäten und der Protest gegen den Vietnamkrieg, der die Jugend für die APO begeisterte, sondern vor allem auch die Aussicht auf freie Liebe. Ganz nach dem Motto: "Wer zweimal mit der gleichen pennt, gehört schon zum Establishment". Sehr schnell nutzte auch die Pornoindustrie den Gedanken der "Sexuellen Befreiung" für sich.
Die sexuelle Revolution habe zu einer "ausschweifenden orgiastischen Kultur geführt" glauben heute noch viele Nachgeborene, wie zum Beispiel Simon Verhoeven, der Sohn von Senta Berger. "Da hätten wir leben müssen, da war es o.k. mehrere Frauen zu haben." Trotzdem würde er seiner Freundin einen Seitensprung nie verzeihen. Vierzig Jahre danach: Let's talk about sex mit allen seinen Widersprüchen.
Die "68er" strahlen auch über die 70er Jahre hinaus: Bewegungen wie die Frauenbewegung und Homosexuellen-Bewegung bringen einen enormen Modernisierungsschub für den Umgang mit Sexualität.
Was dann in den 80er und 90er Jahren geschieht, kann als "Neosexuelle Revolution" bezeichnet werden. Die Sexualität verliert ihre hohe symbolische Bedeutung als befreiende Kraft. Permanent ausgesendete sexuelle Reize verändern die Sicht auf die Sexualität, die Pornografie und auf die Beziehungen der Geschlechter. Teilweise kehren sogar die Werte der 50er Jahre zurück - als Gegenbewegung zur propagierten Bindungslosigkeit des sexuellen Lebens der "68er".
In der Dokumentation werden all diese Entwicklungen sehr persönlich und humorvoll von prominenten Zeitzeugen nachgezeichnet: Ob Senta Berger und ihr Sohn Simon, ob Georg Stefan Troller, Meret Becker oder Rosa v. Praunheim, sie alle erzählen aus der Sicht ihrer Generation, wie unterschiedlich sie Sexualität in der Zeitspanne zwischen den 50er Jahren und heute erfahren haben und erleben.
"Was ich mir wünschen würde", verrät Meret Becker, "wäre dass es zwischen Männern und Frauen wieder ein bisschen bezaubernder würde."
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