Machtkampf um Berliner Straßenstrich befürchtet
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Machtkampf um Berliner Straßenstrich befürchtet
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Hofreiter äußerte folgendes:Ermittler befürchten Machtkampf um Berliner Straßenstrich
Bis vor zwei Wochen hatten die Brüder A. mit das Sagen über den Straßenstrich an der Kurfürstenstraße. Dann starben sie bei einem Autounfall. Die Polizei befürchtet jetzt einen neuen Machtkampf. Der Bund deutscher Kriminalbeamter fordert eine spezielle Ermittlungsgruppe.
Der Tod kam auf der Autobahn: Vor zwei Wochen starben die Brüder Aziz und Ahmad A. aus Schöneberg bei einem Autounfall. Nun rechnet die Polizei mit Auseinandersetzungen innerhalb der kriminellen Szene Berlins. Noch ist nämlich unklar, wer die Geschäfte der Brüder übernehmen wird. Die beiden Männer gehören einer namhaften, polizeibekannten libanesischstämmigen Familie an, die mehr als 100 Angehörige haben soll.
Es werde Neustrukturierungen innerhalb der organisierten Kriminalität geben, sind sich Fahnder sicher. Es geht um Drogen- und Waffenhandel, Prostitution, Schutzgelderpressung und Einbrüche. Berlin gilt als besonders hart umkämpfter Markt.
Strukturen erkennen
Der Landesvorsitzende des Bundes deutscher Kriminalbeamter (BdK), Michael Böhl, fordert nun den schnellen Aufbau einer speziellen Ermittlungsgruppe. Im Team könnten erfahrene Fahnder die Strukturen in kriminellen Clans besser erkennen und enttarnen. Sie müssten sich nicht mit anderen Dingen befassen. Es wäre der richtige Zeitpunkt für solch eine Ermittlungsgruppe, sagte Böhl auf Anfrage.
Noch trauere die Szene und sei vor allem mit sich selbst beschäftigt. Das Gerangel innerhalb der Familien um die Nachfolge werde in den nächsten zwei Wochen beginnen, sind sich Ermittler sicher. Mit einer speziellen Ermittlungsgruppe könnten die Delikte der organisierten Kriminalität wie Wirtschafts- und Rotlichtstraftaten oder Steuerhinterziehung gebündelt verfolgt werden, sagte Michael Böhl. Beim Berliner Landeskriminalamt gebe es die entsprechenden Strukturen jedoch noch nicht.
„Gegenwärtig arbeiten die Frauen und Männer in den Bereichen meistens für sich allein“, sagte Böhl. Der Dornröschenschlaf müsse aufhören. „Es wird höchste Zeit“, erklärte der BdK-Landeschef. Böhl und andere Ermittler wissen, dass die meisten Mitglieder arabischstämmiger Großfamilien unbescholten sind. Sie wissen aber auch, dass zwölf Familienclans in Berlin immer wieder mit der Polizei zu tun haben.
Tod im BMW
Die Staatsanwaltschaft spricht von mafiösen Strukturen und abgesteckten Kriminalitätsbereichen, die, wenn nötig, mit Gewalt verteidigt werden. Einer der verstorbenen Brüder soll nach Informationen der Polizei zu denen gehört haben, die den Straßenstrich an der Kurfürstenstraße in Tiergarten kontrollieren. Sein Bruder wird mit Schutzgelderpressung und Drogenhandel in Verbindung gebracht. Details nannte die Polizei nicht.
Aziz und Ahmad A. waren in der Nacht zum 16. Mai auf der Autobahn 2 in Richtung Berlin mit einem schwarzen 5er-BMW unterwegs. Sie hatten an der Hochzeit eines Bekannten teilgenommen. Bei Hannover rasten die Brüder in einen Laster, der wegen eines geplatzten Reifens ins Schlingern geraten und umgekippt war. Der Lkw blockierte alle drei Fahrspuren. Aziz und Ahmad A., die in der Steinmetzstraße in Schöneberg lebten, konnte niemand mehr helfen. Sie starben noch am Unglücksort Der BMW wurde sichergestellt.
Eine Woche später die verunglückten Brüder auf dem islamischen Friedhof am Columbiadamm beerdigt. An der Zeremonie nahmen mehr als 2500 Familienangehörige und Freunde teil. Die Trauergäste kamen aus allen Bundesländern. Auch Rocker der Hells Angels nahmen an der Beerdigung teil.
Straße stundenlang gesperrt
Die Polizei musste den Columbiadamm bis zum Platz der Luftbrücke teilweise für mehrere Stunden für den Verkehr sperren. Die Beamten hatten viel zu tun: Mehrere Trauergäste hatten ihre hochwertigen Autos auf Straßenflächen abgestellt, auf denen das Parken nicht erlaubt ist. Mehr als 40 Anzeigen sollen geschrieben worden sein. Wegen der falsch geparkten Wagen kam es auf dem Columbiadamm zu einem Unfall: Ein 37-jähriger Motorradfahrer aus Tempelhof prallte mit seiner Kawasaki gegen das abgestellte Auto eines Trauergastes. Dabei brach er sich mehrere Rippen und quetschte sich die Lunge.
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