Lovemobile: Sexarbeit am Waldrand
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Lovemobile: Sexarbeit am Waldrand
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Eismann Lagesbüttel äußerte folgendes:Sexarbeit am Waldrand – "Ich habe keine Angst"
Rund 200 "Lovemobile" stehen an niedersächsischen Landstraßen. Eine Erneuerung des Prostitutionsgesetzes soll die Frauen in den mobilen Bordellen besser schützen. Doch sie selbst sehen das skeptisch.
Wenn Vicky lacht, hält sie sich eine Hand vor den Mund. Es verleiht ihr etwas Mädchenhaftes, obwohl sie nach eigenen Angaben schon über 30 ist. Im nächsten Moment sagt die Bulgarin streng: "Hier. Ich. Chef", und zieht die dunklen Augenbrauen hoch. Seit drei Jahren arbeitet sie als Prostituierte in einem Wohnwagen zwischen Hannover und Burgdorf – freiwillig und selbstständig. Die sechs Quadratmeter mit Bett, Küchenzeile und Bad am Waldrand sind ihr Arbeitsplatz.
Dass nicht alle Sexarbeiterinnen ohne Zuhälter arbeiten können oder den Job freiwillig machen, ist Vicky klar. Sie hat sich das sogenannte Lovemobil selbst ausgesucht. Das erlaubt ihr das Prostitutionsgesetz aus dem Jahr 2002 – das Anschaffen ist seitdem nicht mehr sittenwidrig. 2016 soll das Gesetz erneuert werden. Sexarbeiterinnen, Beratungs- und Berufsverbände lehnen die Novellierung aber klar ab. Für die Frauen bringe die Einführung eines sogenannten Hurenausweises nicht mehr Sicherheit. Wie viele Frauen in Niedersachsen insgesamt legal oder illegal als Prostituierte arbeiten, ist unklar.
Neben Vicky auf dem Bett sitzt Elizabet, genannt Beti. Die 44-Jährige aus Bulgarien hat früher selbst in einem Wohnwagen Freier empfangen. Heute betreut und besucht sie für die Beratungsstelle Phoenix Sexarbeiter auf der Straße, in Bordellen und in Lovemobilen. Die Thematik Prostitution sei so vielfältig wie das Angebot, erklärt Beti.
Rechte und Schutz de...

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