07.03.12: Vor 30 Jahren: Dora Koster - Prostituierte
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07.03.12: Vor 30 Jahren: Dora Koster - Prostituierte
ZDF Kultur MI 7.3. 08:30 bis 09:15
Vor 30 Jahren
Dora Koster - Prostituierte
Dora Koster - Prostituierte Aus der Reihe: Lebenserfahrungen Dora Koster, 41, ist seit 16 Jahren Prostituierte. Ihre Kunden, die sie Gäste nennt, findet sie auf der Straße und durch Anzeigen in Zeitschriften. Dora Köster könnte heute wohlhabend sein. Doch ihre Ersparnisse hat sie immer wieder an Zuhälter verloren. Begehrte sie auf, wurde sie zusammengeschlagen. Einen Pistolenschuß ins Genick überlebte sie wie durch ein Wunder. Seit anderthalb Jahren setzt sich Dora Koster konsequent zur Wehr. Sie hat sich eine Pistole beschafft ('keiner soll wagen, mir das Gesicht zu zerschneiden'), und sie hat ein Buch geschrieben über ihr Leben als Prostituierte. Darin ruft sie ihre Kolleginnen auf: 'Nehmt den Zuhältern den Cadillac unter dem Hintern weg, holt ihnen den Goldklumpen vom Hals herunter, laßt euer Geld verschwinden, und was werdet ihr dann sehen? Ein paar ganz kleine, winzige kriminelle Lausbuben!' Das Buch soll ihr Leben verändern, die Grundlage bilden für Dora Kosters Lösung aus dem Milieu der Prostitution. Künftig möchte sie nur noch schreiben und hofft, davon auch leben zu können. Doch vorerst ist ihre Situation komplizierter als je zuvor. Die Honorarzahlungen des Verlages pfändet das Finanzamt, die Vermarktung als Autorin, die Gefahr geistiger Prostitution bereiten ihr Angst. ('Meinen Körper können sie haben, meine Gedanken nie!'), und aus den Reihen der Zuhälter und der von ihnen Abhängigen kündigt sich Rache an. Die Scheiben von Dora Kosters Absteige werden eingeworfen, und die Pressekonferenz, auf der sie ihr Buch vorstellt ('Es sollte der schönste Tag in meinem Leben werden'), steht im Zeichen einer anonymen Morddrohung. Dora Koster hat Todesangst. In diesen Tagen im November 1980, in denen Dora Koster - so Autor Hans-Dieter Grabe - 'mit einem Bein im alten und mit dem anderen im neuen Leben steht, unter keinem aber festen Boden spürt', in diesen Tagen entstand der vorliegende Film. Unterbrochen durch Telefonanrufe von Kunden, denen Dora Koster teils mit Ekel und Haß, teils aber auch mit einem Gefühl der Verantwortlichkeit gegenübersteht, wurden in ihrer Absteige Gespräche geführt, die den Hauptteil der Sendung bilden. Dokumentarfim von Hans-Dieter Grabe Aus dem Pressetext von 1981
Vor 30 Jahren
Dora Koster - Prostituierte
Dora Koster - Prostituierte Aus der Reihe: Lebenserfahrungen Dora Koster, 41, ist seit 16 Jahren Prostituierte. Ihre Kunden, die sie Gäste nennt, findet sie auf der Straße und durch Anzeigen in Zeitschriften. Dora Köster könnte heute wohlhabend sein. Doch ihre Ersparnisse hat sie immer wieder an Zuhälter verloren. Begehrte sie auf, wurde sie zusammengeschlagen. Einen Pistolenschuß ins Genick überlebte sie wie durch ein Wunder. Seit anderthalb Jahren setzt sich Dora Koster konsequent zur Wehr. Sie hat sich eine Pistole beschafft ('keiner soll wagen, mir das Gesicht zu zerschneiden'), und sie hat ein Buch geschrieben über ihr Leben als Prostituierte. Darin ruft sie ihre Kolleginnen auf: 'Nehmt den Zuhältern den Cadillac unter dem Hintern weg, holt ihnen den Goldklumpen vom Hals herunter, laßt euer Geld verschwinden, und was werdet ihr dann sehen? Ein paar ganz kleine, winzige kriminelle Lausbuben!' Das Buch soll ihr Leben verändern, die Grundlage bilden für Dora Kosters Lösung aus dem Milieu der Prostitution. Künftig möchte sie nur noch schreiben und hofft, davon auch leben zu können. Doch vorerst ist ihre Situation komplizierter als je zuvor. Die Honorarzahlungen des Verlages pfändet das Finanzamt, die Vermarktung als Autorin, die Gefahr geistiger Prostitution bereiten ihr Angst. ('Meinen Körper können sie haben, meine Gedanken nie!'), und aus den Reihen der Zuhälter und der von ihnen Abhängigen kündigt sich Rache an. Die Scheiben von Dora Kosters Absteige werden eingeworfen, und die Pressekonferenz, auf der sie ihr Buch vorstellt ('Es sollte der schönste Tag in meinem Leben werden'), steht im Zeichen einer anonymen Morddrohung. Dora Koster hat Todesangst. In diesen Tagen im November 1980, in denen Dora Koster - so Autor Hans-Dieter Grabe - 'mit einem Bein im alten und mit dem anderen im neuen Leben steht, unter keinem aber festen Boden spürt', in diesen Tagen entstand der vorliegende Film. Unterbrochen durch Telefonanrufe von Kunden, denen Dora Koster teils mit Ekel und Haß, teils aber auch mit einem Gefühl der Verantwortlichkeit gegenübersteht, wurden in ihrer Absteige Gespräche geführt, die den Hauptteil der Sendung bilden. Dokumentarfim von Hans-Dieter Grabe Aus dem Pressetext von 1981
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