Ex-Nutte schreibt Buch über ihre Zeit im Ex-Relax
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Ex-Nutte schreibt Buch über ihre Zeit im Ex-Relax
MOPO vom 25.03.2011
Zitat:Die Wahrheit über den Edelpuff
Von Stephanie Lamprecht
Nadine Greve (35) arbeitete von 2006 bis 2009 im Edel-Puff „Relax“ am Pulverteich. Inzwischen hat sie ein Fernstudium in Journalistik abgeschlossen, lebt an der Ostsee und engagiert sich gegen Zwangsprostitution (nadine-greve.com). Mit ihrem Buch will sie junge Frauen warnen: „Niemand macht diesen Job, ohne Schaden zu nehmen.“
Nadine Greve (35) schaffte im „Relax“ an, dem Puff , der sich als nobelster „Gentleman's Club“ des Nordens anpries. Was sie am Pulverteich erlebte, hat mit Glamour nichts zu tun. In ihrem Buch „Hinter den Kulissen – eine Ex-Hure packt aus“ erzählt die Aussteigerin von Koks-Freiern, Abzocke an der Bar und brutalen Zuhältern.
Nadine Greve beginnt ihre Rotlicht-Karriere im April 2006. Sie ist 30 Jahre alt und psychisch am Boden: Ihre Beziehung endet in Gewalt, ein Arzt diagnostiziert Burn- out nach jahrelanger Schufterei in einem Tattoo-Studio. Sie braucht dringend eine Bleibe, als ihr Blick zufällig auf eine Anzeige fällt: „Hamburgs edelster Nachtclub sucht niveauvolle Damen für die Tages- und Nachtschicht. Garantie und Wohnmöglichkeit.“ Wohnmöglichkeit!
Noch am selben Tag bedient die Frau mit der Fast-Glatze ihren ersten Freier im „Relax“: „Ich war damals wie ferngesteuert“, sagt sie. Im Nachhinein kann sie der Premiere im Whirlpool sogar Komik abgewinnen („Der Freier war sehr dick. Ich habe mich wie ein Tierpfleger bei Hagenbeck gefühlt, wenn er einen Seelöwen zu Wasser lässt“), doch damals flossen Tränen.
In den kommenden Jahren erlebt Nadine Greve, wie es wirklich läuft in der „Glitzerwelt“ des gehobenen Rotlichtmilieus: „Es gab Prostituierte im ,Relax‘, die von ihren ,Männern‘ regelmäßig auf die Fresse bekamen, weil sie nicht genug Geld ranschafften. Oft sah ich Mädchen nach Feierabend in der Umkleide weinen. Trotzdem beteuerten sie immer wieder, ihren ,Mann‘ abgöttisch zu lieben.“ Sie habe junge Mädchen aus Osteuropa erlebt, die nach Deutschland gelockt worden waren, kaum Deutsch sprachen und Sex ohne Schutz anboten: „Diese Frauen hatten nichts mehr. Keinen eigenen Willen, kein Ich, kein eigenes Geld.“
Sie selbst wird erniedrigt, als der Barmann sie zum Sex zwingt: „Er sagte ,Wenn ich dich vermitteln soll, muss ich ja wissen, wie du vögelst‘.“ Die Macht der Barleute ist groß, schreibt Greve: „Es ist nicht etwa der Gast, der entscheidet, mit welcher Hure er aufs Zimmer geht, sondern das Personal trifft diese Entscheidung. Eine Frau, die den Barleuten viel Schmiergeld zahlt, wird dem Gast so lange angepriesen, bis er sie mitnimmt.“ Ein lohnendes Geschäft: Von den 250 Euro pro Stunde im Puff erhält die Frau 120 Euro.
Die oft alkoholisierten Puffgänger würden hemmungslos abgezockt, schildert die Aussteigerin: „Hatte ein Freier eh schon mehrere Stunden auf dem Konto, schrieben sich die Kassen-Damen großzügig ein bis zwei Stunden à 250 Euro dazu. Auch an der Bar wurde schon mal eine Flasche Champagner für 250 Euro mehr aufgeschrieben.“ Besonders beliebt: die „Feier-Freier“ oder auch „Koks-Freier“. Die machten richtig Umsatz im Laden. Ein Gramm kostete im Club zwischen 100 und 150 Euro: „Die Koks-Dealer machten in einer Nacht mehr Kohle als die meisten Huren.“
Eine Szene, die Nadine Greve in ihrem Buch beschreibt: „Durch die offene Tür sah ich, wie ein Freier und zwei Frauen auf allen vieren auf dem Teppich lagen und mit zusammengerollten 500-Euro-Scheinen das Kokain ins Hirn sogen.“
Im September 2009 stürmt die Polizei das „Relax“: Verdacht auf Steuerhinterziehung. Nadine Greve zieht einen Schlussstrich unter ihre Zeit im Rotlicht-Milieu, verrät den Steuerfahndern alles, was sie weiß über die Machenschaften im Puff. Danach verlässt sie die Stadt und beginnt eine Psychotherapie.
Die Bordellchefs Dieter W. (64), Michael O. (62) und Uwe F. (70) werden im Februar 2011 wegen Steuerhinterziehung in Millionenhöhe zu langjährigen Haftstrafen verurteilt. Das „Relax“ ist an die Adenauerallee umgezogen. Geschäftsführer Heinrich Graf von D. kennt Nadine Greves Buch. Sein Kommentar: „Das stimmt alles nicht. Da lachen wir drüber.“
„HIinter den Kulissen – Eine Ex-Hure packt aus“ von Nadine Greve, Verlag: epubli, 348 Seiten, 22,50 Euro (E-Book 5,99 Euro) Unter: http://www.epubli.de
www.nadine-greve.com/ *gröhl* die HP ist mit Fachjournalistin tituliert
HINTER-DEN-KULISSEN-Nadine-Greve kostenpflichtiger Pdf-Download
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Xiphoph
Re: Ex-Nutte schreibt Buch über ihre Zeit im Ex-Relax
R. Guß äußerte folgendes:...Burn- out nach jahrelanger Schufterei in einem Tattoo-Studio...
Oha - Sachen gibt´s ...
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ThomasD
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