06.02.18: Wo Sexarbeiterinnen keine Rechte haben
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06.02.18: Wo Sexarbeiterinnen keine Rechte haben
DI 6.2., 23:05 Uhr, arte
Übersicht
Petite Jasmine, mit bürgerlichem Namen Eva-Marree Smith Kullander, war 27 Jahre alt, als sie vom Vater ihrer Kinder ermordet wurde - am 11. Juli 2013, mit 32 Messerstichen, in der Geschäftsstelle des schwedischen Sozialdienstes. Begonnen hatte der Alptraum drei Jahre zuvor: Damals nahm die alleinerziehende Mutter einen Job als Escort-Girl an, um den Lebensunterhalt für ihre damals vier und fünf Jahre alten Kinder zu verdienen.
Nach einer Anzeige durch ihre Cousine entriss die Polizei ihr erklärungslos die Kinder und übergab sie dem Vater, einem vorbestraften, gewalttätigen Mann. In Schweden ist Prostitution seit 1998 nicht mehr legal. Freier werden mit einer Strafe verfolgt, Kunden für Sexkauf kriminalisiert und gegen die Prostituierten, die laut Gesetz eigentlich straffrei bleiben, wird häufig das Druckmittel des Kindesentzugs eingesetzt. Sie sind quasi rechtelos. Jasmine, die zu einer Symbolfigur wurde, kostete diese Maßnahme das Leben.
Details
Petite Jasmine, mit bürgerlichem Namen Eva-Marree Smith Kullander, war 27 Jahre alt, als sie vom Vater ihrer Kinder ermordet wurde - am 11. Juli 2013, mit 32 Messerstichen, in der Geschäftsstelle des schwedischen Sozialdienstes. Begonnen hatte der Alptraum drei Jahre zuvor: Damals suchte die alleinerziehende Mutter nach einer Möglichkeit, den Lebensunterhalt für ihre damals vier und fünf Jahre alten Kinder zu verdienen. Sie beschloss, als Escort-Girl zu arbeiten, während Sohn und Tochter in der Schule waren. Unvorsichtigerweise erzählte sie ihrer Cousine von dem neuen Job. Wenige Stunden später stand die Polizei vor der Tür, nahm Eva-Marree erklärungslos die Kinder weg und übergab sie dem Vater, einem gewalttätigen Mann mit Vorstrafe. Ihm wurde das alleinige Sorgerecht zugesprochen. Schweden gilt als Land der Menschenrechte und der Toleranz - doch hinter den Kulissen sieht es bisweilen ganz anders aus. Da reicht es, denunziert zu werden, um das Sorgerecht zu verlieren. Eva-Marree konnte der Justiz zwar in drei langen Verfahrens - und Prozessjahren beweisen, dass sie ihre auf fünf Kunden beschränkte Sexarbeit immer fern der Kinder ausgeübt hatte und dem Gewerbe inzwischen auch nicht mehr nachging. Das Gericht bescheinigte ihr sogar schriftlich, eine "gute Mutter" zu sein - gebrandmarkt war sie trotzdem. (Ex-)Prostituierte und verantwortungsvolle Mutter zugleich? Unmöglich, lautet das soziale Stigma in Schweden. In Schweden ist Prostitution seit 1998 nicht mehr legal. Freier werden mit einer Strafe verfolgt, Kunden für Sexkauf kriminalisiert und gegen die Prostituierten, die laut Gesetz eigentlich straffrei bleiben, wird häufig das Druckmittel des Kindesentzugs eingesetzt. Sie sind quasi rechtelos. Eva-Marree kosteten diese Maßnahmen das Leben - nun fordert ihre Mutter Zenitha Gerechtigkeit. Sie kämpft um ihre Enkelkinder, von deren Verbleib niemand weiß: Die Sozialdienste brachten die Kinder an einem geheimen Ort "in Sicherheit" und unterbanden jeglichen Kontakt zur Familie mütterlicherseits. Jasmine ist zur Symbolfigur geworden: Ihre Geschichte steht für die Ungerechtigkeit gegenüber Frauen weltweit.
Hinweis
Synchronfassung, Online verfügbar von 06/02 bis 07/04
Übersicht
Petite Jasmine, mit bürgerlichem Namen Eva-Marree Smith Kullander, war 27 Jahre alt, als sie vom Vater ihrer Kinder ermordet wurde - am 11. Juli 2013, mit 32 Messerstichen, in der Geschäftsstelle des schwedischen Sozialdienstes. Begonnen hatte der Alptraum drei Jahre zuvor: Damals nahm die alleinerziehende Mutter einen Job als Escort-Girl an, um den Lebensunterhalt für ihre damals vier und fünf Jahre alten Kinder zu verdienen.
Nach einer Anzeige durch ihre Cousine entriss die Polizei ihr erklärungslos die Kinder und übergab sie dem Vater, einem vorbestraften, gewalttätigen Mann. In Schweden ist Prostitution seit 1998 nicht mehr legal. Freier werden mit einer Strafe verfolgt, Kunden für Sexkauf kriminalisiert und gegen die Prostituierten, die laut Gesetz eigentlich straffrei bleiben, wird häufig das Druckmittel des Kindesentzugs eingesetzt. Sie sind quasi rechtelos. Jasmine, die zu einer Symbolfigur wurde, kostete diese Maßnahme das Leben.
Details
Petite Jasmine, mit bürgerlichem Namen Eva-Marree Smith Kullander, war 27 Jahre alt, als sie vom Vater ihrer Kinder ermordet wurde - am 11. Juli 2013, mit 32 Messerstichen, in der Geschäftsstelle des schwedischen Sozialdienstes. Begonnen hatte der Alptraum drei Jahre zuvor: Damals suchte die alleinerziehende Mutter nach einer Möglichkeit, den Lebensunterhalt für ihre damals vier und fünf Jahre alten Kinder zu verdienen. Sie beschloss, als Escort-Girl zu arbeiten, während Sohn und Tochter in der Schule waren. Unvorsichtigerweise erzählte sie ihrer Cousine von dem neuen Job. Wenige Stunden später stand die Polizei vor der Tür, nahm Eva-Marree erklärungslos die Kinder weg und übergab sie dem Vater, einem gewalttätigen Mann mit Vorstrafe. Ihm wurde das alleinige Sorgerecht zugesprochen. Schweden gilt als Land der Menschenrechte und der Toleranz - doch hinter den Kulissen sieht es bisweilen ganz anders aus. Da reicht es, denunziert zu werden, um das Sorgerecht zu verlieren. Eva-Marree konnte der Justiz zwar in drei langen Verfahrens - und Prozessjahren beweisen, dass sie ihre auf fünf Kunden beschränkte Sexarbeit immer fern der Kinder ausgeübt hatte und dem Gewerbe inzwischen auch nicht mehr nachging. Das Gericht bescheinigte ihr sogar schriftlich, eine "gute Mutter" zu sein - gebrandmarkt war sie trotzdem. (Ex-)Prostituierte und verantwortungsvolle Mutter zugleich? Unmöglich, lautet das soziale Stigma in Schweden. In Schweden ist Prostitution seit 1998 nicht mehr legal. Freier werden mit einer Strafe verfolgt, Kunden für Sexkauf kriminalisiert und gegen die Prostituierten, die laut Gesetz eigentlich straffrei bleiben, wird häufig das Druckmittel des Kindesentzugs eingesetzt. Sie sind quasi rechtelos. Eva-Marree kosteten diese Maßnahmen das Leben - nun fordert ihre Mutter Zenitha Gerechtigkeit. Sie kämpft um ihre Enkelkinder, von deren Verbleib niemand weiß: Die Sozialdienste brachten die Kinder an einem geheimen Ort "in Sicherheit" und unterbanden jeglichen Kontakt zur Familie mütterlicherseits. Jasmine ist zur Symbolfigur geworden: Ihre Geschichte steht für die Ungerechtigkeit gegenüber Frauen weltweit.
Hinweis
Synchronfassung, Online verfügbar von 06/02 bis 07/04
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