08.04.15: Zum Sex verdammt, Wenn Frauen ihren Körper verkauf
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08.04.15: Zum Sex verdammt, Wenn Frauen ihren Körper verkauf
MI 8.4., 22:45 Uhr, HR
Zum Sex verdammt,
Wenn Frauen ihren Körper verkaufen
Deutschland wird häufig als der "größte Puff Europas" bezeichnet. Diesen zweifelhaften Ruf hat sich die Bundesrepublik mit der Legalisierung der Prostitution im Januar 2002 erworben. Seitdem boomen FKK-Clubs, Laufhäuser und sogar "Flatrate-Bordelle", in denen für einen bestimmten Betrag unbegrenzter Sex geboten wird.
"Geiz ist geil", zumindest für die Freier. Auf der anderen Seite stehen die Frauen. Viele von ihnen werden gewaltsam gezwungen, ihren Körper zu verkaufen. Sie werden nach Deutschland gelockt oder geschleppt von Kriminellen, die sich im immer größer werdenden Sex-Markt fette Gewinne versprechen. Die Bundesregierung in Berlin will damit jetzt Schluss machen. Ein neues, schärferes Gesetz soll her. Doch wem nützt das? "Zum Sex verdammt" gibt exklusive Einblicke in eine Branche, die als die älteste der Welt gilt. Der Film gibt den Betroffenen eine Stimme. "Zum Sex verdammt" erzählt die Lebensgeschichten von drei Frauen, die gezwungen oder getrieben sind, sich für Sex zu verkaufen. Da ist etwa Renée, 27 Jahre alt, aus Jamaica. Seit knapp zehn Jahren bietet sie Freiern ihren Körper an. Der Job widert sie an. Schon als Minderjährige sei sie vergewaltigt worden, erzählt sie. Ihr Aufenthaltsstatus in Deutschland ist ungesichert, eine richtige Wohnung hat sie nicht. Sie hofft auf einen Ausweg aus der Prostitution, würde lieber heute als morgen damit aufhören. Jana stammt aus Polen. Auch sie hat sich nicht freiwillig verkauft. Mit 15 Jahren verliebte sie sich in einen älteren Mann. Der zwang sie, anschaffen zu gehen. Mit 16 floh sie nach Deutschland, doch auch hier kam sie zunächst wieder ins Rotlichtmilieu. Dass Jana minderjährig war, bescherte vielen Freiern den besonderen Kick. Ausgerechnet ein Freund ihres Zuhälters rettete sie schließlich. Heute engagiert sie sich für Frauen aus Osteuropa, die eine ähnliche Geschichte haben wie sie. Und dann ist da noch Kitty. Sie macht ihren Job gerne, sagt sie. Und für Geld macht sie alles. Wirklich alles. Nur Sex mit Kindern oder Tieren komme für sie nicht in Frage, sagt sie. Ansonsten gelte: Je härter desto besser. Auch Kitty ist zum Sex verdammt, selbst wenn es kein äußerer Zwang ist. Aber in keiner anderen Branche hätte sie so viel Spaß und würde damit auch noch so viel Geld verdienen, sagt sie. Was sie von der Verschärfung des Prostitutionsgesetzes hält? Gar nichts. Schärfere Auflagen? Auf keinen Fall.
Zum Sex verdammt,
Wenn Frauen ihren Körper verkaufen
Deutschland wird häufig als der "größte Puff Europas" bezeichnet. Diesen zweifelhaften Ruf hat sich die Bundesrepublik mit der Legalisierung der Prostitution im Januar 2002 erworben. Seitdem boomen FKK-Clubs, Laufhäuser und sogar "Flatrate-Bordelle", in denen für einen bestimmten Betrag unbegrenzter Sex geboten wird.
"Geiz ist geil", zumindest für die Freier. Auf der anderen Seite stehen die Frauen. Viele von ihnen werden gewaltsam gezwungen, ihren Körper zu verkaufen. Sie werden nach Deutschland gelockt oder geschleppt von Kriminellen, die sich im immer größer werdenden Sex-Markt fette Gewinne versprechen. Die Bundesregierung in Berlin will damit jetzt Schluss machen. Ein neues, schärferes Gesetz soll her. Doch wem nützt das? "Zum Sex verdammt" gibt exklusive Einblicke in eine Branche, die als die älteste der Welt gilt. Der Film gibt den Betroffenen eine Stimme. "Zum Sex verdammt" erzählt die Lebensgeschichten von drei Frauen, die gezwungen oder getrieben sind, sich für Sex zu verkaufen. Da ist etwa Renée, 27 Jahre alt, aus Jamaica. Seit knapp zehn Jahren bietet sie Freiern ihren Körper an. Der Job widert sie an. Schon als Minderjährige sei sie vergewaltigt worden, erzählt sie. Ihr Aufenthaltsstatus in Deutschland ist ungesichert, eine richtige Wohnung hat sie nicht. Sie hofft auf einen Ausweg aus der Prostitution, würde lieber heute als morgen damit aufhören. Jana stammt aus Polen. Auch sie hat sich nicht freiwillig verkauft. Mit 15 Jahren verliebte sie sich in einen älteren Mann. Der zwang sie, anschaffen zu gehen. Mit 16 floh sie nach Deutschland, doch auch hier kam sie zunächst wieder ins Rotlichtmilieu. Dass Jana minderjährig war, bescherte vielen Freiern den besonderen Kick. Ausgerechnet ein Freund ihres Zuhälters rettete sie schließlich. Heute engagiert sie sich für Frauen aus Osteuropa, die eine ähnliche Geschichte haben wie sie. Und dann ist da noch Kitty. Sie macht ihren Job gerne, sagt sie. Und für Geld macht sie alles. Wirklich alles. Nur Sex mit Kindern oder Tieren komme für sie nicht in Frage, sagt sie. Ansonsten gelte: Je härter desto besser. Auch Kitty ist zum Sex verdammt, selbst wenn es kein äußerer Zwang ist. Aber in keiner anderen Branche hätte sie so viel Spaß und würde damit auch noch so viel Geld verdienen, sagt sie. Was sie von der Verschärfung des Prostitutionsgesetzes hält? Gar nichts. Schärfere Auflagen? Auf keinen Fall.
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