29.10.14: Verkaufte Frauen, Das boomende Geschäft Prostituti
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29.10.14: Verkaufte Frauen, Das boomende Geschäft Prostituti
MI 29.10., 20:15 Uhr, SWR
betrifft
Verkaufte Frauen - Das boomende Geschäft mit der Prostitution
Als die rot-grüne Bundesregierung im Jahr 2001 das Prostitutionsgesetz verabschiedete, geschah dies, um Frauen damit sozial und rechtlich besser abzusichern. Sexuelle Dienstleistungen sollten aus einer juristischen Grauzone geholt werden, um denen zu helfen, die sie erbringen. Doch der Plan ging nicht auf.Entgegen der Erwartungen haben sich seither nur wenige Frauen bei der Sozialversicherung registriert. Andererseits: seit Sexarbeit nicht mehr sittenwidrig und rechtlich anerkannt ist, boomt die Prostitution. Allerdings nicht zum Vorteil der Frauen. Deutschland ist mit seiner liberalen Gesetzgebung zu einer Art Bordell-Dorado in Europa geworden. Dies gilt besonders für den Südwesten Deutschlands. Denn seit Frankreich Freier von Prostituierten mit Strafe bedroht, weichen diese ins Grenzgebiet nach Deutschland aus: nach Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg. Städte wie Trier, Bad Kreuznach oder Kaiserslautern haben inzwischen ihre "Laufhäuser". In Karlsruhe hat sich die Zahl der Prostituierten in wenigen Jahren verdoppelt. Viele der Frauen, die in diesem Gewerbe arbeiten, kommen aus dem Ausland. Besonders viele aus den Ländern der EU-Osterweiterung: Rumänien, Bulgarien, Ungarn. Die meisten flüchten sich in die Armutsprostitution, weil sie keine andere Chance sehen, in ihrem Heimatland die Familie zu ernähren. In Stuttgart waren 2012 mehr als 3.300 Huren registriert - 82 Prozent von ihnen Ausländerinnen.
Per Bus werden sie zum Beispiel nach Stuttgart gebracht. Jede Woche treffen hier Busse mit jungen Frauen ein. Sabine Constabel vom Sozialdienst für Prostituierte in Stuttgart beobachtet seit Monaten einen regelrechten Preisverfall für sexuelle Dienstleistungen. Denn immer mehr Frauen böten hier mittlerweile ihren Körper an - für immer weniger Geld. Sabine Harder und Edgar Verheyen haben mehrere Monate im Rotlichtmilieu des Südwestens recherchiert. Dabei trafen sie auf Menschen mit ganz unterschiedlichen Lebensgeschichten: auf Frauen, die freiwillig als Prostituierte arbeiten und auf solche, die an diesem Leben zerbrochen sind; auf Profiteure und Verlierer - und auf eine Politik der Doppelmoral.
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Verkaufte Frauen - Das boomende Geschäft mit der Prostitution
Als die rot-grüne Bundesregierung im Jahr 2001 das Prostitutionsgesetz verabschiedete, geschah dies, um Frauen damit sozial und rechtlich besser abzusichern. Sexuelle Dienstleistungen sollten aus einer juristischen Grauzone geholt werden, um denen zu helfen, die sie erbringen. Doch der Plan ging nicht auf.Entgegen der Erwartungen haben sich seither nur wenige Frauen bei der Sozialversicherung registriert. Andererseits: seit Sexarbeit nicht mehr sittenwidrig und rechtlich anerkannt ist, boomt die Prostitution. Allerdings nicht zum Vorteil der Frauen. Deutschland ist mit seiner liberalen Gesetzgebung zu einer Art Bordell-Dorado in Europa geworden. Dies gilt besonders für den Südwesten Deutschlands. Denn seit Frankreich Freier von Prostituierten mit Strafe bedroht, weichen diese ins Grenzgebiet nach Deutschland aus: nach Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg. Städte wie Trier, Bad Kreuznach oder Kaiserslautern haben inzwischen ihre "Laufhäuser". In Karlsruhe hat sich die Zahl der Prostituierten in wenigen Jahren verdoppelt. Viele der Frauen, die in diesem Gewerbe arbeiten, kommen aus dem Ausland. Besonders viele aus den Ländern der EU-Osterweiterung: Rumänien, Bulgarien, Ungarn. Die meisten flüchten sich in die Armutsprostitution, weil sie keine andere Chance sehen, in ihrem Heimatland die Familie zu ernähren. In Stuttgart waren 2012 mehr als 3.300 Huren registriert - 82 Prozent von ihnen Ausländerinnen.
Per Bus werden sie zum Beispiel nach Stuttgart gebracht. Jede Woche treffen hier Busse mit jungen Frauen ein. Sabine Constabel vom Sozialdienst für Prostituierte in Stuttgart beobachtet seit Monaten einen regelrechten Preisverfall für sexuelle Dienstleistungen. Denn immer mehr Frauen böten hier mittlerweile ihren Körper an - für immer weniger Geld. Sabine Harder und Edgar Verheyen haben mehrere Monate im Rotlichtmilieu des Südwestens recherchiert. Dabei trafen sie auf Menschen mit ganz unterschiedlichen Lebensgeschichten: auf Frauen, die freiwillig als Prostituierte arbeiten und auf solche, die an diesem Leben zerbrochen sind; auf Profiteure und Verlierer - und auf eine Politik der Doppelmoral.
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