19.02.14: Sex-Made in Germany, Prostitution + ihre Profite
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19.02.14: Sex-Made in Germany, Prostitution + ihre Profite
Einsfestival, 21.30 Uhr
Mit dem Gütesiegel "Made in Germany" haben es viele deutsche Produkte an die Weltspitze geschafft. Eine Spitzenposition in Europa hat Deutschland aber auch bei einer speziellen Dienstleistung inne: der Prostitution.
Die ARD-Dokumentation "Sex - Made in Germany" zeigt erstmals, wie Sex-Touristen aus aller Welt nach Deutschland kommen, um sich hier einen Bordell-Urlaub zu gönnen - Freier aus Europa, den USA und Asien.
Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist international fast konkurrenzlos. Sechs Tage und Nächte fahren die Bordell-Urlauber von einem Amüsierbetrieb zum nächsten. Ganz oben auf der Reiseroute stehen sogenannte Flatrate-Puffs. Einmal zahlen, dafür gibt es Sex und Drinks, so viel Mann will - und kann. Eden für jeden sozusagen. Vor allem in Berlin boomt der Discount-Sex: Die Flatrate gibt es schon ab 49 Euro. "Es ist knapp kalkuliert, es geht auf die Masse. Die meisten Männer überschätzen sich und sagen, ich gehe dann mal sechs, sieben, acht Mal aufs Zimmer. Aber das kommt sowieso nicht vor. Der Mann möchte immer Mann spielen. Das ist alles", erklärt der Inhaber eines Flatrate-Puffs sein Geschäftsmodell.
Die Autorinnen der ARD-Dokumentation, Tina Soliman und Sonia Kennebeck, wollten wissen: Wer profitiert wirklich von der Legalisierung der Prostitution in Deutschland? Zwei Jahre haben sie im Milieu recherchiert, sprachen mit Frauen, die dort freiwillig als Prostituierte, Pornostar oder Webcam-Hure arbeiten. Sie trafen Zuhälter und einen Bordellbetreiber, den sie auch zuhause im Kreise der Familie besuchen durften. Er ist allein erziehender Vater von vier Kindern. Seine Töchter aber sieht er nicht in dem Gewerbe, "das wäre ein Schlag ins Gesicht" bekennt er.
Mit dem Gütesiegel "Made in Germany" haben es viele deutsche Produkte an die Weltspitze geschafft. Eine Spitzenposition in Europa hat Deutschland aber auch bei einer speziellen Dienstleistung inne: der Prostitution.
Die ARD-Dokumentation "Sex - Made in Germany" zeigt erstmals, wie Sex-Touristen aus aller Welt nach Deutschland kommen, um sich hier einen Bordell-Urlaub zu gönnen - Freier aus Europa, den USA und Asien.
Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist international fast konkurrenzlos. Sechs Tage und Nächte fahren die Bordell-Urlauber von einem Amüsierbetrieb zum nächsten. Ganz oben auf der Reiseroute stehen sogenannte Flatrate-Puffs. Einmal zahlen, dafür gibt es Sex und Drinks, so viel Mann will - und kann. Eden für jeden sozusagen. Vor allem in Berlin boomt der Discount-Sex: Die Flatrate gibt es schon ab 49 Euro. "Es ist knapp kalkuliert, es geht auf die Masse. Die meisten Männer überschätzen sich und sagen, ich gehe dann mal sechs, sieben, acht Mal aufs Zimmer. Aber das kommt sowieso nicht vor. Der Mann möchte immer Mann spielen. Das ist alles", erklärt der Inhaber eines Flatrate-Puffs sein Geschäftsmodell.
Die Autorinnen der ARD-Dokumentation, Tina Soliman und Sonia Kennebeck, wollten wissen: Wer profitiert wirklich von der Legalisierung der Prostitution in Deutschland? Zwei Jahre haben sie im Milieu recherchiert, sprachen mit Frauen, die dort freiwillig als Prostituierte, Pornostar oder Webcam-Hure arbeiten. Sie trafen Zuhälter und einen Bordellbetreiber, den sie auch zuhause im Kreise der Familie besuchen durften. Er ist allein erziehender Vater von vier Kindern. Seine Töchter aber sieht er nicht in dem Gewerbe, "das wäre ein Schlag ins Gesicht" bekennt er.
Ich hab mir das auch mal angetan. Schon witzig, wenn mal den einen oder anderen Platz wiedererkennt, an dem man schon mal gefickt hat... und auch ein bekanntes Freiergesicht im Fernsehen sieht
Okay, bei den Clubs, im Pascha und auf der Straße, auch bei gesext.de, geht's um Prostitution. Was allerdings Camsex-Portale mit Prostitution zu tun haben, hat sich mir nicht erschlossen. Prostitution bedeutet lt. Wikipedia "... die Vornahme sexueller Handlungen gegen Entgelt. ...". Tina Soliman und Sonia Kennebeck, die für die Doku als Redakteure verantwortlich zeichnen, betrachten es offenbar auch als sexuelle Handlung, wenn sich Mann vor der Cam einen wichst... Für mich Pornografie und nicht Prostitution. Soliman, das ist interessant zu wissen, ist Trägerin des Medienpreises der Katholischen Bischofskonferenz. Eine gewisse Grundtendenz in der Botschaft darf man da gerade bei diesem Thema auch erwarten, dass derlei Feinheiten unter den Tisch fallen, verwundert nicht.
Freier sind, das war eine der Botschaften der Doku, die größten Profiteure des Prostitutionsgesetzes in seiner aktuellen Fassung. Auch die Bordellbetreiber profitieren, so Soliman und Kennebeck, denn ihnen rennen die paarungswilligen Freier aus den Nachbarländern mit weniger liberaler oder gar repressiver (Skandinavien!) Gesetzgebung die Türen ein. Zu kurz kam für mich, dass auch die freischaffenden Huren, von denen es mehr geben dürfte, als man denkt, vom Prostitutionsgesetz profitieren.
Was allerdings diese Doku für mich ausgezeichnet hat: Sie legt den Finger exakt in die richtige Wunde. Auch die Finanzkassen profitieren kräftig mit beim Sex gegen Entgelt. Pecunia non olet... ein Kämmerer aus Köln war sich nicht zu blöd, das vor der Kamera zu sagen. Köln und Frankfurt beispielsweise kassieren jährlich immense Beträge... direkt von den Nutten oder von den Bordellbetreibern. Genau dieser Gesichtspunkt kommt in der aktuellen moralinsauren teilöffentlichen Diskussion um die Novellierung des ProstG deutlich zu kurz.
Insofern ist mein Eindruck von der Doku ein eher durchwachsener. Ausgewogener, wenn auch nicht besser recherchiert, als der Spiegel-Aufmacher von letztens war die Sendung aber allemal.
Und dennoch: Vorsicht. Soliman und Kennebeck haben für die Diskussion um die Novellierung des ProstG einen wesentlichen Beitrag geleistet, mit ihrer Doku "Deutschland, der größte Puff Europas." haben sie das Thema vor zwei Jahren ins Rampenlicht gesetzt (ein Video hab ich auf die Schnelle nicht gefunden, aber wenigstens ein Skript). Jetzt legen sie nach... und das sicher nicht zufällig zeitgleich mit der Buld am Montag und vor der Bundestagswahl. Ich empfehle bei dieser Gelegenheit für interessierte Kollegen noch die Lektüre des Interviews mit Soliman und Kennebeck.
Okay, bei den Clubs, im Pascha und auf der Straße, auch bei gesext.de, geht's um Prostitution. Was allerdings Camsex-Portale mit Prostitution zu tun haben, hat sich mir nicht erschlossen. Prostitution bedeutet lt. Wikipedia "... die Vornahme sexueller Handlungen gegen Entgelt. ...". Tina Soliman und Sonia Kennebeck, die für die Doku als Redakteure verantwortlich zeichnen, betrachten es offenbar auch als sexuelle Handlung, wenn sich Mann vor der Cam einen wichst... Für mich Pornografie und nicht Prostitution. Soliman, das ist interessant zu wissen, ist Trägerin des Medienpreises der Katholischen Bischofskonferenz. Eine gewisse Grundtendenz in der Botschaft darf man da gerade bei diesem Thema auch erwarten, dass derlei Feinheiten unter den Tisch fallen, verwundert nicht.
Freier sind, das war eine der Botschaften der Doku, die größten Profiteure des Prostitutionsgesetzes in seiner aktuellen Fassung. Auch die Bordellbetreiber profitieren, so Soliman und Kennebeck, denn ihnen rennen die paarungswilligen Freier aus den Nachbarländern mit weniger liberaler oder gar repressiver (Skandinavien!) Gesetzgebung die Türen ein. Zu kurz kam für mich, dass auch die freischaffenden Huren, von denen es mehr geben dürfte, als man denkt, vom Prostitutionsgesetz profitieren.
Was allerdings diese Doku für mich ausgezeichnet hat: Sie legt den Finger exakt in die richtige Wunde. Auch die Finanzkassen profitieren kräftig mit beim Sex gegen Entgelt. Pecunia non olet... ein Kämmerer aus Köln war sich nicht zu blöd, das vor der Kamera zu sagen. Köln und Frankfurt beispielsweise kassieren jährlich immense Beträge... direkt von den Nutten oder von den Bordellbetreibern. Genau dieser Gesichtspunkt kommt in der aktuellen moralinsauren teilöffentlichen Diskussion um die Novellierung des ProstG deutlich zu kurz.
Insofern ist mein Eindruck von der Doku ein eher durchwachsener. Ausgewogener, wenn auch nicht besser recherchiert, als der Spiegel-Aufmacher von letztens war die Sendung aber allemal.
Und dennoch: Vorsicht. Soliman und Kennebeck haben für die Diskussion um die Novellierung des ProstG einen wesentlichen Beitrag geleistet, mit ihrer Doku "Deutschland, der größte Puff Europas." haben sie das Thema vor zwei Jahren ins Rampenlicht gesetzt (ein Video hab ich auf die Schnelle nicht gefunden, aber wenigstens ein Skript). Jetzt legen sie nach... und das sicher nicht zufällig zeitgleich mit der Buld am Montag und vor der Bundestagswahl. Ich empfehle bei dieser Gelegenheit für interessierte Kollegen noch die Lektüre des Interviews mit Soliman und Kennebeck.
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Sir1012
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