Zur Prostitution in Europa in Zoom Europa
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Zur Prostitution in Europa in Zoom Europa
TV-Tip von Rotfuchs: Zoom Europa,
Arte - Samstag 23 Mai 2009 um 12.00
der TV-Tip ist zwar abgelaufen, aber der Internet-Stream bei Arte ist noch vorhanden:
Zitat:
Zoom Europa
Seit Anfang dieses Jahres steht in Norwegen der Besuch bei Prostituierten unter Strafe. Nicht die Prostituierten, sondern die Freier machen sich mit dem Kauf sexueller Dienstleistungen strafbar. Dieses Modell wurde in Schweden bereits vor zehn Jahren eingeführt, Finnland und Schottland folgten. Bulgarien erwägt eine ähnliche Regelung. Allerdings ist sie sehr umstritten und in England protestiert zurzeit die Prostituiertengewerkschaft dagegen.
De facto werden die Prostituierten durch die Kriminalisierung der Freier in die Illegalität getrieben und geraten in völlige Abhängigkeit von den brutalen Menschenhändlerringen. Die machen bei ihrem ohnehin äußerst gewinnbringenden Geschäft nur umso größeren Profit. Soll man das älteste Gewerbe der Welt EU-weit abschaffen, dulden oder gesetzlich regeln? Welche Methode ist am wirkungsvollsten?
(1): Schweden – Ein Gesetz für oder gegen Frauen?
In Stockholm gibt es keine Sexshops und keine Prostituierten mehr, die auf den Straßen potenzielle Freier ansprechen. 1999 wurde in Schweden ein weltweit einzigartiges Gesetz eingeführt, das den „Kauf sexueller Dienste“ unter Strafe stellt: Die Freier werden bestraft, während die Prostituierten straffrei bleiben, da man sie als Opfer von Gewalt betrachtet. Doch diese Politik, die von der Polizei als Modell für Europa angesehen wird, schützt die Prostituierten nicht wirklich, sondern verschärft deren prekäre Lage: Jetzt müssen sie ihrem Gewebe im Verborgenen nachgehen, sind Denunziationen ausgesetzt und geraten in noch größere Abhängigkeit.
(2): Großbritannien – Prostituierte schließen sich in Gewerkschaften zusammen
2003 gründete eine Prostituierte in Großbritannien eine Gewerkschaft, um die Rechte der so genannten „Sexarbeiter“ geltend zu machen. Nur drei weitere EU-Länder können Ähnliches vorweisen. Die Forderungen der Branche lauten: Zugang zu medizinischer Versorgung, Sozialversicherungen für alle, aber vor allem Lobbyarbeit bei den Politikern, damit diese nicht auf die Idee kommen, ein Verbot nach Art des schwedischen Gesetzes einzuführen.
(3): Bulgarien – Streit über den Frauenhandel
Gibt es wirksame Mittel gegen den Frauenhandel? Darüber führt Bulgarien, eines der wichtigsten „Entsendeländer“ von Prostituierten in Europa, zurzeit eine heftige Debatte. Immerhin erwirtschaftet die Branche 3 bis 7 % des Bruttoinlandsproduktes, und Staats-wie Polizeiapparat sind von der Mafia unterwandert. Der bulgarischen Regierung ist das Thema völlig entglitten, und die EU-Länder sehen mehr oder weniger ohnmächtig zu. Jetzt unterstützt die Zivilgesellschaft ehemalige Prostituierte, die aus westlichen Ländern zurückgekehrt sind. Es werden auch Anlaufstellen für Jugendliche eingerichtet, damit sie nicht in die Hände krimineller Organisationen fallen.
Arte - Samstag 23 Mai 2009 um 12.00
der TV-Tip ist zwar abgelaufen, aber der Internet-Stream bei Arte ist noch vorhanden:
Zitat:
Zoom Europa
Seit Anfang dieses Jahres steht in Norwegen der Besuch bei Prostituierten unter Strafe. Nicht die Prostituierten, sondern die Freier machen sich mit dem Kauf sexueller Dienstleistungen strafbar. Dieses Modell wurde in Schweden bereits vor zehn Jahren eingeführt, Finnland und Schottland folgten. Bulgarien erwägt eine ähnliche Regelung. Allerdings ist sie sehr umstritten und in England protestiert zurzeit die Prostituiertengewerkschaft dagegen.
De facto werden die Prostituierten durch die Kriminalisierung der Freier in die Illegalität getrieben und geraten in völlige Abhängigkeit von den brutalen Menschenhändlerringen. Die machen bei ihrem ohnehin äußerst gewinnbringenden Geschäft nur umso größeren Profit. Soll man das älteste Gewerbe der Welt EU-weit abschaffen, dulden oder gesetzlich regeln? Welche Methode ist am wirkungsvollsten?
(1): Schweden – Ein Gesetz für oder gegen Frauen?
In Stockholm gibt es keine Sexshops und keine Prostituierten mehr, die auf den Straßen potenzielle Freier ansprechen. 1999 wurde in Schweden ein weltweit einzigartiges Gesetz eingeführt, das den „Kauf sexueller Dienste“ unter Strafe stellt: Die Freier werden bestraft, während die Prostituierten straffrei bleiben, da man sie als Opfer von Gewalt betrachtet. Doch diese Politik, die von der Polizei als Modell für Europa angesehen wird, schützt die Prostituierten nicht wirklich, sondern verschärft deren prekäre Lage: Jetzt müssen sie ihrem Gewebe im Verborgenen nachgehen, sind Denunziationen ausgesetzt und geraten in noch größere Abhängigkeit.
(2): Großbritannien – Prostituierte schließen sich in Gewerkschaften zusammen
2003 gründete eine Prostituierte in Großbritannien eine Gewerkschaft, um die Rechte der so genannten „Sexarbeiter“ geltend zu machen. Nur drei weitere EU-Länder können Ähnliches vorweisen. Die Forderungen der Branche lauten: Zugang zu medizinischer Versorgung, Sozialversicherungen für alle, aber vor allem Lobbyarbeit bei den Politikern, damit diese nicht auf die Idee kommen, ein Verbot nach Art des schwedischen Gesetzes einzuführen.
(3): Bulgarien – Streit über den Frauenhandel
Gibt es wirksame Mittel gegen den Frauenhandel? Darüber führt Bulgarien, eines der wichtigsten „Entsendeländer“ von Prostituierten in Europa, zurzeit eine heftige Debatte. Immerhin erwirtschaftet die Branche 3 bis 7 % des Bruttoinlandsproduktes, und Staats-wie Polizeiapparat sind von der Mafia unterwandert. Der bulgarischen Regierung ist das Thema völlig entglitten, und die EU-Länder sehen mehr oder weniger ohnmächtig zu. Jetzt unterstützt die Zivilgesellschaft ehemalige Prostituierte, die aus westlichen Ländern zurückgekehrt sind. Es werden auch Anlaufstellen für Jugendliche eingerichtet, damit sie nicht in die Hände krimineller Organisationen fallen.
Interessanter Beitrag.
Die Aussage der schwedischen Hure "Es fehlt an Umschulungsangeboten für Prostituierte" verstehe ich jedoch nicht: Wollen denn überhaupt so viele Huren umschulen? Die Huren haben doch ein gefragtes Produkt und daher einen sicheren Job. Die Chancen sind in anderen Brachen doch nicht besser ...
Andersrum könnte ich mir schon eher Umschulungsangebote vorstellen: Wie sagte letztens jemand zu mir? "Ich bin dafür, dass Prostituierte ein Lehrberuf wird."
VG Jaguar,
der sich dann gern für den Prüfungsausschuss bewerben würde.

Die Aussage der schwedischen Hure "Es fehlt an Umschulungsangeboten für Prostituierte" verstehe ich jedoch nicht: Wollen denn überhaupt so viele Huren umschulen? Die Huren haben doch ein gefragtes Produkt und daher einen sicheren Job. Die Chancen sind in anderen Brachen doch nicht besser ...
Andersrum könnte ich mir schon eher Umschulungsangebote vorstellen: Wie sagte letztens jemand zu mir? "Ich bin dafür, dass Prostituierte ein Lehrberuf wird."
VG Jaguar,

der sich dann gern für den Prüfungsausschuss bewerben würde.

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Jaguar
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