TOKIO DEKADENZ (ein Klassiker im Free-TV!)
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arte, Freitag, 27.06., 23:25 - 01:15 Uhr (VPS 23
TV-TIPP:
arte, Freitag, 27.06., 23:25 - 01:15 Uhr (VPS 23:25)
Tokio Dekadenz
Topazu, Japan 1992
In ihrer roten Ledertasche trägt die junge Ai alles bei sich, was sie braucht, um ihre Kunden glücklich zu machen: Lederoutfits, Peitschen und Sexspielzeug. Das Callgirl erfüllt nahezu jeden Wunsch der mächtigsten Männer Tokios. Und die Wünsche sind sehr speziell, denn alle Kunden leben auf unterschiedliche Weise ihren sadomasochistischen Traum an der scheuen Ai aus. Wenn sie, stundenlang gefesselt, den Erniedrigungen eines reichen Wirtschaftsbosses ausgeliefert ist, so erregt es den nächsten, wenn seine Frau den Sexpraktiken beiwohnt...
Ai lebt in ihrem Kopf dagegen eine ganz andere Fantasie: Sie träumt von der großen Liebe mit dem verheirateten Sudo, einem ehemaligen Kunden. Doch dieser ist für sie unauffindbar, sie zehrt nur noch von ihrer Erinnerung und ein paar Fotos. Hilfe suchend nimmt sie den Rat einer Seherin an und kauft sich einen rosafarbenen Ring, den sie immer am Finger tragen soll, damit sich ihr Wunsch erfüllt.
Doch die harte Realität holt sie spätestens am Abend wieder ein, wenn sie die perversen Wünsche ihrer dekadenten und mit Drogen vollgepumpten Kunden ausführen muss. Nebenbei bekommt sie einen Einblick der anderen Art in das Zentrum der Macht.
Allein Peinigungen zum Trotz gibt Ai die Hoffnung nicht auf, dass die Liebe zu Sudo ihrem Leben eine Wende geben kann - und macht sich auf die Suche nach ihm...
Der Film ist trotz seiner teilweise deftigen Szenen weniger ein Erotikfilm sondern mehr eine Studie über menschliche Einsamkeit die durch den käuflichen SM noch verstärkt wird. Gleich zu Beginn wird Ai z.B. von einem Klienten gefesselt, der von Vertrauen als der Basis für SM spricht und ihr gleichzeitig einen Schuss Heroin setzt.
Ai wird als von sich selbst und ihren Klienten distanziert dargestellt. Sie ist keine starke, selbstbewusste Prostituierte, sondern bis in den Kern ihrer Seele romantisch, verletzlich und unglücklich.
Die Sicht auf den Sadomasochismus ist negativ: er wirkt wie die Drogen als Mittel zur Flucht aus der Realität, von Liebe und Hingabe kann keine Rede sein.
Die SM Szenen in dem Film sind für westliche Verhältnisse mit ungewohnter Atmosphäre ins Szene gesetzt worden. Der Film wurde in Europa durchaus mit künstlerischem Anspruch behandelt, wohl nicht zuletzt, weil er als einer der wenigen japanischen Filme außerhalb des Anime Bereichs überhaupt hier zu sehen war. Zusätzlich ist ein Film mit gleichzeitig künstlerischem Anspruch und pornografischem Inhalt immer ein Renner an den Kino-Kassen; wenn er mit einem derartigen Titel daherkommt noch deutlich mehr.
Der Regisseur inszenierte den Film nach seinem eigenen Erzählband "Topaz" (entsprechend ist der japan. Filmtitel auch "Topazu") und ist mit der Hauptdarstellerin liiert. Im Original 111 Minuten lang, ist die europäische Kino- wie auch Fernsehversion um einige Sexszenen gekürzt.
arte, Freitag, 27.06., 23:25 - 01:15 Uhr (VPS 23:25)
Tokio Dekadenz
Topazu, Japan 1992
In ihrer roten Ledertasche trägt die junge Ai alles bei sich, was sie braucht, um ihre Kunden glücklich zu machen: Lederoutfits, Peitschen und Sexspielzeug. Das Callgirl erfüllt nahezu jeden Wunsch der mächtigsten Männer Tokios. Und die Wünsche sind sehr speziell, denn alle Kunden leben auf unterschiedliche Weise ihren sadomasochistischen Traum an der scheuen Ai aus. Wenn sie, stundenlang gefesselt, den Erniedrigungen eines reichen Wirtschaftsbosses ausgeliefert ist, so erregt es den nächsten, wenn seine Frau den Sexpraktiken beiwohnt...
Ai lebt in ihrem Kopf dagegen eine ganz andere Fantasie: Sie träumt von der großen Liebe mit dem verheirateten Sudo, einem ehemaligen Kunden. Doch dieser ist für sie unauffindbar, sie zehrt nur noch von ihrer Erinnerung und ein paar Fotos. Hilfe suchend nimmt sie den Rat einer Seherin an und kauft sich einen rosafarbenen Ring, den sie immer am Finger tragen soll, damit sich ihr Wunsch erfüllt.
Doch die harte Realität holt sie spätestens am Abend wieder ein, wenn sie die perversen Wünsche ihrer dekadenten und mit Drogen vollgepumpten Kunden ausführen muss. Nebenbei bekommt sie einen Einblick der anderen Art in das Zentrum der Macht.
Allein Peinigungen zum Trotz gibt Ai die Hoffnung nicht auf, dass die Liebe zu Sudo ihrem Leben eine Wende geben kann - und macht sich auf die Suche nach ihm...
Der Film ist trotz seiner teilweise deftigen Szenen weniger ein Erotikfilm sondern mehr eine Studie über menschliche Einsamkeit die durch den käuflichen SM noch verstärkt wird. Gleich zu Beginn wird Ai z.B. von einem Klienten gefesselt, der von Vertrauen als der Basis für SM spricht und ihr gleichzeitig einen Schuss Heroin setzt.
Ai wird als von sich selbst und ihren Klienten distanziert dargestellt. Sie ist keine starke, selbstbewusste Prostituierte, sondern bis in den Kern ihrer Seele romantisch, verletzlich und unglücklich.
Die Sicht auf den Sadomasochismus ist negativ: er wirkt wie die Drogen als Mittel zur Flucht aus der Realität, von Liebe und Hingabe kann keine Rede sein.
Die SM Szenen in dem Film sind für westliche Verhältnisse mit ungewohnter Atmosphäre ins Szene gesetzt worden. Der Film wurde in Europa durchaus mit künstlerischem Anspruch behandelt, wohl nicht zuletzt, weil er als einer der wenigen japanischen Filme außerhalb des Anime Bereichs überhaupt hier zu sehen war. Zusätzlich ist ein Film mit gleichzeitig künstlerischem Anspruch und pornografischem Inhalt immer ein Renner an den Kino-Kassen; wenn er mit einem derartigen Titel daherkommt noch deutlich mehr.
Der Regisseur inszenierte den Film nach seinem eigenen Erzählband "Topaz" (entsprechend ist der japan. Filmtitel auch "Topazu") und ist mit der Hauptdarstellerin liiert. Im Original 111 Minuten lang, ist die europäische Kino- wie auch Fernsehversion um einige Sexszenen gekürzt.
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