20.07.10: Salon Kitty - Ein Nazibordell und seine Geschichte
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20.07.10: Salon Kitty - Ein Nazibordell und seine Geschichte
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EinsFestival, Dienstag, 20.07., Magazin/Geschichte 22:30 - 23:15 Uhr
Salon Kitty - Ein Nazibordell und seine Geschichte
Berlin 1939. Auf dem Höhepunkt der nationalsozialistischen Herrschaft erhalten alle Polizeidirektionen in Berlin per Telegramm eine Anfrage um Amtshilfe. Das Rundschreiben trägt den Vermerk: 'Geheime Reichssprache' und lautet: 'Gesucht werden Frauen und Mädchen, die intelligent, mehrsprachig, nationalsozialistisch gesinnt und ferner mannstoll sind'. Die jungen Damen sollen als Edelprostituierte und Agentinnen für den Führer ihre Kundschaft belauschen. In entspannter Bordell-Atmosphäre, davon ist Gestapo-Chef Reinhard Heydrich überzeugt, neigt der Mensch zum Plaudern. Über Dinge, die für seinen Geheimdienst aufschlussreich sein könnten. Unweit des belebten Kurfürstendamm in der Giesebrechtstraße 11 finden Heydrich und sein Mitarbeiter Walter Schellenberg einen geeigneten Salon, den die illustren Persönlichkeiten der Berliner Gesellschaft bereits seit Ende der 20er Jahre regelmäßig besuchen. Gezielt wird die Inhaberin Kitty Schmidt unter Druck gesetzt und für eine stillschweigende Zusammenarbeit mit den Nationalsozialisten gewonnen.
Der Salon in der Nähe des Kurfürstendamms ist ein mythenumrankter Ort. Niemand bestreitet, dass es ihn gegeben hat, jedoch gibt es kaum offizielle Unterlagen zu diesem Themenkomplex. Filmemacher Claus Räfle verfolgt in seiner Dokumentation die spannende und unglaubliche Geschichte des so genannten 'Salon Kitty'. Eine historische Spurensuche von den frühen Anfängen im Berlin der 30er Jahre und der sagenumwobenen Zeit der Nationalsozialisten, über die von Künstlern dominierte Nachkriegszeit, die Wirtschaftswunderjahre, bis hin in die Anfänge der 90er Jahre, als die Herberge sich schließlich zu einem Asylbewerberheim wandelte.
Berühmte Zeitzeugen kommen zu Wort: von Johannes Heesters über Ernst Stankowski bis hin zu Werner Rayakowski, den letzten Pressereferenten von Außenminister Ribbentrop. Erstmals spricht vor der Kamera eine Edelkurtisane, die noch unter Kitty Schmidt gearbeitet hat. Und die Dokumentation zeigt, wie es möglich war, dass eine Jüdin mit falschem Pass im Herzen dieser nationalsozialistischen Abhörzentrale als Küchenhilfe überleben konnte.
EinsFestival, Dienstag, 20.07., Magazin/Geschichte 22:30 - 23:15 Uhr
Salon Kitty - Ein Nazibordell und seine Geschichte
Berlin 1939. Auf dem Höhepunkt der nationalsozialistischen Herrschaft erhalten alle Polizeidirektionen in Berlin per Telegramm eine Anfrage um Amtshilfe. Das Rundschreiben trägt den Vermerk: 'Geheime Reichssprache' und lautet: 'Gesucht werden Frauen und Mädchen, die intelligent, mehrsprachig, nationalsozialistisch gesinnt und ferner mannstoll sind'. Die jungen Damen sollen als Edelprostituierte und Agentinnen für den Führer ihre Kundschaft belauschen. In entspannter Bordell-Atmosphäre, davon ist Gestapo-Chef Reinhard Heydrich überzeugt, neigt der Mensch zum Plaudern. Über Dinge, die für seinen Geheimdienst aufschlussreich sein könnten. Unweit des belebten Kurfürstendamm in der Giesebrechtstraße 11 finden Heydrich und sein Mitarbeiter Walter Schellenberg einen geeigneten Salon, den die illustren Persönlichkeiten der Berliner Gesellschaft bereits seit Ende der 20er Jahre regelmäßig besuchen. Gezielt wird die Inhaberin Kitty Schmidt unter Druck gesetzt und für eine stillschweigende Zusammenarbeit mit den Nationalsozialisten gewonnen.
Der Salon in der Nähe des Kurfürstendamms ist ein mythenumrankter Ort. Niemand bestreitet, dass es ihn gegeben hat, jedoch gibt es kaum offizielle Unterlagen zu diesem Themenkomplex. Filmemacher Claus Räfle verfolgt in seiner Dokumentation die spannende und unglaubliche Geschichte des so genannten 'Salon Kitty'. Eine historische Spurensuche von den frühen Anfängen im Berlin der 30er Jahre und der sagenumwobenen Zeit der Nationalsozialisten, über die von Künstlern dominierte Nachkriegszeit, die Wirtschaftswunderjahre, bis hin in die Anfänge der 90er Jahre, als die Herberge sich schließlich zu einem Asylbewerberheim wandelte.
Berühmte Zeitzeugen kommen zu Wort: von Johannes Heesters über Ernst Stankowski bis hin zu Werner Rayakowski, den letzten Pressereferenten von Außenminister Ribbentrop. Erstmals spricht vor der Kamera eine Edelkurtisane, die noch unter Kitty Schmidt gearbeitet hat. Und die Dokumentation zeigt, wie es möglich war, dass eine Jüdin mit falschem Pass im Herzen dieser nationalsozialistischen Abhörzentrale als Küchenhilfe überleben konnte.
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