Pflegekräfte: schlechte Arbeitsbedingungen & miese Bezahlung
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Pflegekräfte: schlechte Arbeitsbedingungen & miese Bezahlung
Bereits hier kotzte ich mich über die verlogene Moral der klatschenden Spießbürger aus und fragte, wo die längst fällige 30%-ige Gehaltserhöhung für Heil- und Pflegeberufe ist. Jetzt, acht Monate später, ist da noch immer nichts Signifikantes geschehen. Gerade mal lächerliche 10 Prozent mehr Gehalt für Intensivpflegekräfte und 8,5% für andere Pflegekräfte soll es im öffentlichen Dienst geben. Ein schlechter Witz ist das! Kein Wunder, daß bei dem kaum zu bewältigenden Arbeitsaufwand und bei dieser miesen Bezahlung immer mehr Pflegekräfte das Handtuch schmeißen.
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Analgeneral äußerte folgendes:Warum eine Krankenschwester nach 25 Jahren ihre Arbeit nicht mehr ertragen kann
Mehr Lohn für Pflegekräfte, mehr Beifall für Krankenschwestern: Hilft das gegen den Pflegenotstand? Eine Krankenschwester aus Hannover sagt: Wir brauchen ein ganz anderes System. Aus Verzweiflung hat sie nach 25 Jahren ihre Arbeit aufgegeben. Weil sie nicht mehr die Krankenschwester sein konnte, die sie sein wollte. Ein Bericht aus einem ernüchternden Alltag.
Mareike B. bewegt sich viel, wenn sie redet. Sie sitzt auf einem Stuhl, lehnt sich nach vorn und zurück. Ihre Hände wandern über ihren Esstisch, ihre Fingerspitzen tippen auf das Holz. Doch wenn Mareike B. etwas bewegt, über das sie spricht, steht ihr Körper still. Sie schaut an einem vorbei, atmet aus und legt eine Hand auf ihren Brustkorb. Sie tut das oft an diesem Nachmittag.
B. wollte ihr Leben lang nie wirklich etwas anderes werden als Krankenschwester. Das ist eigentlich auch heute noch so. Trotzdem ist sie keine mehr. Weil sie nicht mehr die Krankenschwester sein kann, die sie sein will.
Mit siebzehn hat B., die gerne anonym bleiben möchte, eine Ausbildung als Krankenschwester in einem Krankenhaus in der Region Hannover angefangen. Heute ist sie 45 Jahre alt, und der Beruf hat einen anderen Namen: Gesundheits- und Krankenpflegerin. B. nennt sich weiter Krankenschwester, wenn sie über sich redet. Eine Urkunde mit der neuen Berufsbezeichnung hat sie nie beantragt.
Keine Schwester Stefanie
Im ersten Jahr ihrer Ausbildung sitzt B. einmal drei Stunden lang am Bett einer Frau, über die ihr gesagt wurde, dass sie den Tag nicht überleben wird. B. begleitet sie, tupft ihr die Lippen mit einem feuchten Tuch ab, streichelt ihr über die Wange. Wenn man sie fragt, warum sie Krankenschwester geworden ist, sagt B.: „Weil ich's kann."
Sie meint damit, dass sie gern zuhört, gern hilft, sich kümmert. „Dass es keine Schwester Stefanie wie im Fernsehen gibt, die alle Probleme löst und in der Mittagspause dann noch mit dem Dackel rausgeht, war mir natürlich klar.“
Anfang der 2000er Jahre wird B. schwanger und kehrt nach anderthalb Jahren zurück in ihr Krankenhaus. Dort ist sie bis zum Ende geblieben. Bei ihrer Rückkehr merkt sie, dass etwas anders ist.
Patienten liegen zwei Stunden in nassem Bett
„Ich dachte erst, das liegt an mir“, sagt B., „aber das war es nicht.“ B. hat weniger Zeit für die Patienten. Das liegt zum einen daran, dass sie immer mehr Dokumente von den Patientinnen und Patienten unterzeichnen lassen oder selbst abzeichnen muss. Es liegt auch daran, dass die Patientinnen und Patienten nach kürzerer Zeit entlassen und neue aufgenommen werden – und das Personal immer weniger wird.
Sie berichtet von Patienten, die zwei Stunden lang in ihren urinierten Betten liegen, weil die Pflegekräfte zu viele Menschen gleichzeitig betreuen müssen und ihnen nicht eher helfen können. Davon, dass sich ihr schlechtes Gewissen meldet, wenn sie drei Minuten die Hand eines Patienten hält. „Du müsstest gerade fünf andere Sachen machen.“ Sie fragt sich schon damals...

Gerade jetzt rächen sich die schlechten Arbeitsbedingungen sowie die miese Bezahlung der Pflegekräfte. Die dreckigen Untermenschen in der Politik und in den Medien faseln von "Bettenknappheit" und "Pflegenotstand", als wäre die aktuelle Krise in den Krankenhäusern etwas Unvorhersehbares/Unabänderbares wie ein plötzliches Gewitter oder ein Vulkanausbruch, sie lügen Wähler und Leser permanent an. Tatsächlich wurde der jetzige Zustand völlig unnötig herbe...
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